der aktive Freizeitspaß für Mensch & Hund
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C. Landgrafe / Signal-Hund 2019
Titelfoto:A.Koch
Was ist Mantrailing?!
Die Königsdisziplin der Spurensuche
Mantrailing (engl. “man” = Mensch / Mann, “trail” = Spur, Fährte)
Einfach gesagt bedeutet Mantrailing also, dass man gemeinsam mit
seinem Hund die Spur eines Menschen verfolgt - und zwar die Spur
eines ganz bestimmten Menschen!
Hunde sind in der Lage, den Geruch “Mensch” abzuspeichern und ihn
zu finden.
Flächen- und Trümmersuchhunde werden generell auf den
allgemeinen Menschengeruch trainiert und zeigen daher auch jeden
Menschen an, den sie finden - das kann auch mal ein Pilzesammler
statt des gesuchten “Opfers” sein. Sie benötigen auch keinen
speziellen Geruchsstoff für ihre Suche.
Ein Mantrailer hingegen wird durch fünfzig Menschen hindurch gehen
und vor dem einen stehenbleiben, dessen Geruch ihm vor der Suche
gegeben wurde. Er merkt sich also den ganz spezifischen Geruch
einer einzelnen Person.
Mantrailer arbeiten auch auf jedem Untergrund - weiche Böden wie
Wiesen und Waldboden, auf harten Böden wie Schotter, Teer oder
Pflaster und sogar in Gebäuden können sie eingesetzt werden. Das
können Fährtenhunde nicht leisten, sie benötigen Hilfe in Form von
Bodenverletzungen, welche auf harten Böden nicht vorhanden sind.
Oftmals werden Mantrailer auch im Rettungshundewesen eingesetzt,
um die Richtung anzuzeigen, in die die gesuchte Person gegangen ist.
Erreicht man dann ein weites Gelände (Wald, Felder), kommen die
Flächensuchhunde zum Einsatz, die dann systematisch alles
absuchen.
Der Vorteil am sportlichen Trailen besteht in vielerlei Hinsicht: man
lernt, die Körpersprache seines Hundes besser zu “lesen” und wächst
als Team mit ihm zusammen.
Die Bindung verstärkt sich bei der gemeinschaftlichen, spannenden
“Jagd nach dem Opfer”. Trailen ist selbstbelohnend, macht dem Hund
also großen Spaß und stärkt das Selbstbewusstsein, besonders bei
unsicheren oder ängstlichen Hunde.
Auch Hunde mit einem starken Jagdtrieb kommen hier voll auf ihre
Kosten, denn sie dürfen sich endlich einmal kontrolliert ausleben, und
haben gemeinsam mit ihrem Menschen Erfolg. Somit ist das Trailen
ein wunderbarer Zusatz zum Anti-Jagd-Training, denn viele Hunde
entscheiden sich bei richtigem Aufbau des Trainings bewusst eher für
den Trail als fürs Wild.
Hunde sind “Nasentiere” (Makrosmatiker), während wir “Augentiere”
sind und so kommen wir einander schon mal durch die
unterschiedliche “Sichtweise” in die Quere.
Das Riechzentrum eines Hundes erstreckt sich durch den gesamten
Fang oberhalb des Rachenraumes bis in die Neben- und Stirnhöhlen
hinein und ist beinahe so groß wie das Gehirn (bei kurzschnauzigen
Rassen anatomisch bedingt kleiner).
Dabei sind die Schleimhäute noch gerollt, gewellt und gefaltet und
bilden eine gigantische Riechoberfläche zwischen 80 und 250
Quadratzentimtern - der Mensch im Vergleich hat nur 2 - 3
Quadratzentimeter zur Verfügung.
Ein weiterer Faktor sind die Anzahl der Riechzellen - beim Menschen
nur 5 - 10 Millionen, beim Hund sind es bis zu 300 Millionen rezeptive
Zellen.
Hunde nutzen ihren Geruchssinn daher für beinahe alles - Partner-
und Futtersuche, Jagd, Orientierung und Kommunikation.
Bei der Nasenarbeit wird das gesamte Gehirn des Hundes
angesprochen und auch körperlich ist diese Arbeit extrem
anstrengend!
Signal-Hund
Mantrailing